Wilhelm Hellpach

dt. Psychologe und Politiker; Dt. Demokrat. Partei; 1922 badischer Kultusminister; 1925 Kandidat für die Reichspräsidentschaft; Veröffentl. u. a.: "Zwischen Wittenberg und Rom", "Klinische Psychologie", "Die geopsychischen Erscheinungen"

* 26. Februar 1877 Oels/Schlesien

† 6. Juli 1955 Heidelberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 34/1955

vom 15. August 1955

Wirken

Wilhelm Hellpach wurde am 26. Febr. 1877 in Oels in Schlesien als Sohn eines Gerichtskalkulators geboren. In Greifswald und Leipzig studierte er Medizin, insbesondere Nervenheilkunde. In Heidelberg wurde er Assistent bei Kraepelin, in Berlin bei Oppenheim. Nach seinem Staatsexamen liess er sich 1903 als Nervenarzt in Karlsruhe nieder, wo er sich 1906 auch an der Technischen Hochschule habilitierte; 1911 erhielt er dort eine ausserordentliche Professur für Psychologie und Pädagogik und von 1920 - 1922 einen Lehrstuhl für diese Fachgebiete. Während der Jahre 1907 - 21 war er auch als Redakteur der "Ärztlichen Mitteilungen" Vorkämpfer der Ärzte im Kampf mit den Krankenkassen um die Freiheit des ärztlichen Standes.

Politisch gehörte H. zu den Anhängern von Friedrich Naumann. Nach dem Kriege schloss er sich der Deutschen Demokratischen Partei an und war einige Jahre lang Mitglied der Parteileitung. Im Oktober 1922 wurde er badischer Minister für Kultus und ...